Reiseblog
Via de la Plata / Caminho Portugais de la Costa 22
Montag, 28. März 2022 - 11:49 Uhr
Póvoa de Vazim
28.03.2022
Ankunft in Póvoa de Vazim. Jetzt ging die Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft los.
Aber es dauerte nicht sehr lange und ich hatte grosses Glück. Im Guest House Siglas & Runas II fand ich ein günstiges Einzelzimmer für €17.50 pro Nacht. Ich bezahlte erst einmal 2 Nächte. Mit der Option zu verlängern.
Jetzt gerade darf ich im Patio darauf warten, bis sie das Zimmer gereinigt hat. Das heisst, ich dar sehr viel früher einchecken als üblicherweise! Das alleine ist extrem wertvoll und ich bin der Frau sehr dankbar.
Danach heisst es einen kurzen Abstecher zur Apotheke, zum Strand und zum Bancomaten zu machen. Denn interessanterweise muss man hier noch sehr, sehr oft mit Bargeld bezahlen. Und das geht mir bald einmal aus!
Montag, 28. März 2022 - 11:40 Uhr
2. Tag Caminho Portugais Litoral de la costa
27.03.2022
Es ging bereits um 07:30 Uhr los. Und zwar direkt in die kleine Confiseria y Panaderia in Labruge zum Frühstück.
Eine Deutsche Pilgerin um die andere gesellte sich zu uns. Alle aus unserem Schlafsaal. Ich war bei weitem die älteste.
Dieser spirit erfährt man wirklich nur wenn man in einer Albergue übernachtet.
Allison musste bereits am ersten Tag die ersten Blasen behandeln. Im Laufe des gestrigen Tages gesellten sich so einige dazu.
Bei mir begann die Achillissehne zu schmerzen. Und trotzdem wollte ich mit Allison auf den Zentral Caminho wechseln.
Während wir uns über Sandalen mitten auf den Holzstegen, fehlende Holzplanken, Treppen auf und ab mühten, führten wir sehr interessante Gespräche. Ich empfinde es als eine grosse Bereicherung zu erfahren, was in den Köpfen der jungen Frauen vor sich geht, wieso sie bereits so jung diesen Caminho (in Portugal heisst der Weg Caminho in Spanien Camino) machen wollen. Denn niemand, wirklich niemand geht einfach so auf seinen Camino!
Das anstrengendste am Camino ist ja nicht der den man läuft, sondern vielmehr den den man innerlich geht!
Kaum dass Allison und ich uns schweren Herzens von den anderen getrennt hatten, mussten wir Strasse laufen. Und Strasse laufen.......
Auweia war das schlimm! Meine Achillissehne ertrug das nicht mehr! Und erst da kam mir die Idee ich könnte ja eigentlich meine Carbonsohle aus den Schuhen nehmen. Auf die Gefahr hin, dass ich dann wieder einen entzündeten Fuss hätte.
Aber es war definitiv zu spät. Es half nichts mehr!
Zu allem hin folgten wir auch noch brav den gelben Pfeilen und verliefen uns prompt! Ich hatte genug. Das heisst eigentlich hatte mein Körper genug. Ich begann mit Autostopp. Die Portugiesen sollen ja angeblich sehr freundliche Menschen sein. Aber erst einmal fuhren sie sehr schnell. Ja sie grüssten freundlich. Aber fuhren unfreundlicher Weise an uns vorbei. Irgendwas muss ich wohl falsch gemacht haben. Der erste der anhielt war etwas komisch. Er verhielt sich so, als ob er gar nichts verstehen würde. Aber im Auto direkt hinter ihm saß eine Frau. Sie konnte kein Wort Englisch oder Spanisch. Egal! Sie war freundlich und fuhr uns beide bis Rates. Und das obwohl sie eigentlich für sich nur bis eine Ortschaft früher hätte fahren müssen. Sie fuhr uns direkt zur Albergue de Pelegrinos in Rates. Ich musste dann noch versuchen so schnell als irgendwie möglich zum Cafe San Antonio zu gelangen, um mein Gepäck, welches ich hoffentlich zum ersten und letzten Mal auf diesem Weg habe transportieren lassen, zu holen. Das Internet warnte mich: es wird geschlossen sein wenn ich ankommen würde! Wir hatten Glück! Es war drinnen bereits dunkel und der Boden nass vom putzen, aber ich bekam mein Gepäck noch und er machte sogar nochmals Licht um uns ein Getränk zu verkaufen.
Dann ging es wieder zurück zur Herberge. Diese basiert nur auf Spenden. Der Hospitaliero konnte Englisch. Seine Frau nicht oder nur einzelne Worte.
Aber ich fühlte vom ersten Moment an: der Mann ist Volunteer durch und durch! Mit seinem ganzen Herzen macht er seine Arbeit.
Das ist erst das zweite Mal, wo ich es fühlte bei einem Freiwilligen Hospitaliero. Es gibt definitiv einen Unterschied zu den Hospitalieros die Geld bekommen für ihre Arbeit und denen die nichts bekommen!
Der Hospitaliero Strich mir vom echten Tigerbalsam ein an der Achillis und wickelte eine elastische Binde darum herum. Danach löcherte ich ihn um Informationen zu bekommen.
Das kam dabei heraus:
-Er startete seinen Caminho PortCentral rot in Puente de Lima weil er nicht so viel Asphalt gehen wollte und alles andere zu nahe einer Stadt, deshalb viel Strasse war!
-Ich würde mein Gepäck täglich transportieren lassen müssen, weil es schier unmöglich sei mit dem Wagen diese Strecke zu bewältigen!
Ich wollte in Puente de Lima auf Allison warten. Jedoch stellte sich heraus, dass es total unsicher war, wann sie kommen würde. So jetzt musste ich mich also einmal mehr um mich selber kümmern. Es ist aber nicht mehr solch ein Problem für mich wie zu Beginn meines Caminos.
Nach dem etwas genaueren Studium meines neuen kleinen Buches über diese Camino Varianten, entschied ich mich dazu das zu tun was der Hospitaliero sagte: Höre auf deinen Körper denn der gewinnt immer! Dazu rief ich mir ins Bewusstsein was das eigentlich wichtige ist in Bezug auf das Gepäck: Pilger nimm nur das mit von zu Hause, was du auch selber tragen kannst!
Also änderte ich meine Pläne abermals.
Um 08:00 Uhr würde so oder so mein Taxi vor der Tür stehen, das mich nach Povoa de Vazim bringen würde. Ich würde dort ein paar Tage sein, bis meine Achillissehne sich erholt hatte und dann doch den Küstenweg machen.
Der Hospitaliero bot an, wenn wir wollten dürften wir mit Ihnen essen. Sie würden für uns alle Suppe und Spaghetti mit Würstchensauce und einem Glas Wein machen. Wir nahmen dankbar an. Ich spendete noch meinen Reibkäse, eine Zwiebel und Knoblauch. Das Essen war traditionell Portugiesisch und sehr gut!
Um 21:00 versuchte ich es mit schlafen. Der Versuch drohte zu scheitern wegen dem geschnarche und dem Lärm des älteren Italieners im Zimmer.
Der Mann kannte da nichts. Das Licht seiner Stirnlampe flitzte hin und her! Geraschel, geknister, gepolter!
Samstag, 26. März 2022 - 22:45 Uhr
Strassenbahn
Kleine Strassenbahn
Samstag, 26. März 2022 - 22:44 Uhr
Tag 1 Porto - Labruge
Allison und ich starteten etwas später als eigentlich geplant. Aber egal Hauptsache es ging los. Zum erstenmal mit jemandem wandern. Es war spannend. Bereits von Beginn an merkten wir, jede von uns ist ein extremer fotografierer. Ständig mussten wir anhalten und etwas knipsen.
Auf der Suche nach dem Fluss vertrauten wir fast komplett auf das Navi. Aber mein Navi, ich fragte kurzerhand einen Portugiesen nach dem Weg, war dann doch noch etwas genauer.
Der Weg war heute alles in allem doch recht anstrengend. Es waren viele, viele Kilometer auf Asphalt zu laufen. Erst ausserhalb der Stadt kamen wir zu den Holzstegen.
Es wurden dann am Ende 25 km.
Und jetzt musste ich definitiv entscheiden welchen Weg ich weiter gehen will. Ich habe mich nach langem hin und her entschieden morgen noch ein wenig der Küste nach zu gehen, und dann auf den Zentral Weg zu wechseln.
Wir werden ja sehen, wie das wird.
Ich habe es genossen das Meer zu sehen. Es hat richtig gut getan.
Samstag, 26. März 2022 - 22:29 Uhr
Caminho Portugais de Santiago mit Küsten Variante / Porto
Gestern bin ich in Porto um 06:50 Uhr gelandet und direkt in die Albergue de Pelegrinos gefahren bin, versuchte ich dort vergebens etwas zu schlafen. Dann musste ich die Heberge verlassen, weil sie Putzen wollten. Also machte ich mich auf die Suche nach der Kathedrale von Porto. Die Suche war allerdings gleich nach den ersten paar Metern vorerst beendet, da ich an einer Konfiserie mit Kaffee vorbei kam. Und natürlich konnte ich nicht wiederstehen.
Erst dann ging es weiter mit der Suche. Das stellte sich aber sofort als ein größeres Abenteuer heraus. In der Stadt sind sie fleissig am Strasse umbauen. Dazu haben sie ganze Strassenzüge abgesperrt. Und los ging es mit dem herumirren!
Ich und Orientierung in einer Stadt....
Die Kathedrale verdient von aussen kaum den Namen. So hatte ich schon gar keine Lust für Geld hinein zu gehen. Also machte ich erst einmal die obligatorischen Bilder beim km Stein Null und trabte dann zu der Touristen Information.
Sie halfen mir dann weiter.
Als nächstes kam ich am Bahnhof vorbei. Solch einen schönen Bahnhof habe ich ja noch gar nie gesehen! Also wenigstens von innen. Aussen kann man das Gebäude nicht gerade schön nennen. Überhaupt fällt auf, dass in Porto sehr viele Häuser verfallen! Überall liegen Obdachlose auf den Gehwegen und bei den Denkmälern.
So besonders schön empfand ich Porto also nicht wirklich.
Am Abend fand ich sehr schnell neuen Anschluss. Eine Brasilianische Pilgerin überzeugte mich doch besser schon am nächsten Tag mit ihnen zusammen zu starten. Was könnte ich denn schon verlieren? Nun hatte ich zwar für 2 Nächte in Porto bezahlt. Aber tatsächlich hatte ich bereits genug von der Stadt und ihrem ewigen Lärm. Also entschied ich mich kurzerhand noch mein ganzes Gepäck vorzubereiten, was in dieser Herberge eine echte Herausforderung darstellte, weil man sein Gepäck nicht auf das Zimmer nehmen durfte.
Mit Alison, aus Denver verabredete ich mich dann, dass wir um 07:00 Uhr starten wollten.
In dieser Nacht hatte ich seit 3 Wochen auf dem Camino das erste Mal einen lauten Schnarcher im Saal. Und es war wahrscheinlich sogar eine Frau.
Donnerstag, 24. März 2022 - 23:32 Uhr
Flughafen Madrid
Warten.....
Donnerstag, 24. März 2022 - 23:30 Uhr
Salamanca -Madrid
Innerhalb der letzten 12 Stunden und extrem viel passiert.
Viele Entscheidungen wurden getroffen und alles ging sehr schnell. Es begann bereits am frühen Morgen mit der klaren Entscheidung auf einen ganz anderen Camino zu wechseln. Dann bekam ich Hilfe von den Pilgerfreundinnen Chris und Greta beim herausfinden wie ich wohl dorthin komme.
Greta kam in die Herberge zurück gerannt "In 5 Minuten fährt der einzige Bus des Tages nach Plasencia!"
Und dann musste alles sehr schnell gehen. Alle Dinge die von mir noch nicht eingepackt waren schmissen wir kurzerhand in den Rucksack. Und dann ging der Run zur Busstation los. Die befand sich zum Glück nicht so weit weg.
Bus fahren ist in Spanien sehr günstig. Ausserdem ist das Busnetz um ein vielfaches besser ausgebaut als das Bahnnetz. Also fiel mein Entscheid mit dem Bus nach Salamanca zu fahren nicht ganz so schwer. Schwierig war eher, dass ich lange auf ihn warten musste.
Aber es wurde dann doch noch spannend. Denn ich traf auf den Deutschen Pilger Bernhard. Wir hatten uns bereits einmal in einem Hostal gesehen.
Im verlaufe des Vormittags wurde es immer wie klarer, dass der Entscheid auf den Caminho Portugais de la Costa zu gehen richtig war. Der Schweizer Pilger Nick erzählte mir, dass im Norden, also in Galicien viele Herbergen wegen Covid-19 geschlossen sind und momentan extrem viele sehr versierte Pilger, also jene die mehr als 1 Camino hinter sich haben, weit über ihre Grenzen hinaus gehen und mehr Kilometer zurück legen als gewöhnlich.
Bernhard erzählte mir wie die Etappe war, welche ich für heute geplant hatte. Es klang Furchteinflössend! 18 km auf einer stark befahrenen Strasse! Schmale glitschige Wege! Bäche!
Und auch er hatte sich die letzten Tage gefragt, wie ich das wohl alles mit meinem Wagen schaffen wolle.
Dann schaute ich mir die Landschaft an die an mir vorüber zog. Oh mein Gott was für hohe Berge hast du denn da mitten in Spanien hinplatziert?
Es war klar, nie hätte ich das schaffen können!
Gestern bin ich ganz eindeutig an meine körperliche und psychische Grenze gekommen und stand kurz vor dem Abbruch. Der Kopf wollte aufgeben. Das Herz wusste, mein innerer Camino ist noch nicht beendet.
Und dass ich jetzt in genau dieses Land reise, das ich nur mit schlechten Gefühlen aus meiner Kindheit verbinde, gehört vielleicht auch zu meiner inneren Reise. Vielleicht kann ich ja so nochmals etwas bearbeiten.
Ich wünsche mir sehnlichst einen Camino wo ich einfach laufen kann. Und es somit laufen lassen kann in mir drin. Bis jetzt war das komplett unmöglich. Wie auch, bei dieser körperlichen Höchstanstrengung!
Ausserdem hat mir mehr und mehr der ständige Lärm der Autobahn, die irgendwie immer irgendwo in der Nähe des Camino war, zu schaffen gemacht. So dass ich den ganzen Tag Hörbuch hörte. So habe ich mir meine Zeit auf dem Camino definitiv nicht vorgestellt!
Ich wusste wohl, dass die Via de la Plata einer der härtesten Caminos ist den es gibt. Aber ich hatte mir halt auch besseres Wetter vorgestellt. Nicht so kalt! Nicht so nass! Nicht so Schlammig!
Es war auch sehr frustrierend, täglich neu überlegen zu müssen:
- schaffe ich die nächste Etappe?
- Muss ich einen Bus nehmen?
- Wie ist es mit dem Fuss?
Dazu ist der Camino nicht da!
Auf dem Camino sollte man einfach täglich neu voller Freude aufstehen und loslaufen können!
Noch im Bus nach Salamanca hatte ich mir vorgenommen, ein oder 2 Tage in Salamanca zu verbringen, und dann erst nach Porto ab zu reisen.
Aber bereits an der Busstation in Salamanca wurde mir das gründlich verdorben von einer sehr unfreundlichen Frau am Informations Schalter der Busse. Ihre achso hilfreiche und abschätzige Bemerkung, ich könnte von Salamanca aus nur mit Flixbus nach Porto fahren (le ton qui fait le musique!). Keine Info wie ich es sonst noch machen könnte. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die 1,2 km zum Oficina de turismo unter die Füsse zu nehmen. Nur um dort zu hören, dass ich wieder zurück an den Busbahnhof müsste und mit dem Bus nach Madrid fahren.
Kurz überlegte ich mir, bleibe ich jetzt in Salamanca?
Aber Moment mal kurz: Veronika + Ciudad = ???
Vale! No buena combinación! Sin orientación! Verirren in der Stadt ist innerhalb 1 Minute möglich!
Also Telefon in die Hand und Notfallmässig in die Schweiz das Reisebüro anrufen! HILFE! Wie weiter?
Lösung: ich sorge subito für ein Busticket nach Madrid. Dann werden sie schauen wann Flüge gehen.
Mittlerweile hatte ich bereits genug von der Stadt und verspürte nur noch das Bedürfnis weg zu kommen. Also ging der lustige Trab zurück zum Busbahnhof los.
Ehm wie waren die Verkehrsregeln in der Schweiz nochmal beim überqueren von kleineren Strassen zu Fuss? Warte! Luege! Lose! Loufe!
In Spanien brauchst du dazu nur 3 Dinge zu können: Augen auf, Kopf auf beide Seiten drehen, laufen!
Flugticket wurde gebucht und auch gleich der Check-in gemacht. Ich musste nur noch das Gesundheitsformular ausfüllen. Aber dazu benötigte ich 1 Stunde!
Der Bus sollte um 18:00 Uhr losfahren und würde um 20:40 Uhr in Madrid sein.
Der Bus hielt genau 2 mal. Das 2. Mal war die Endstation. Eine Freundliche Frau hatte mir geraten mit der Metro zum Flughafen zu fahren. Das wäre günstiger als ein Taxi. Also gut los ging das neue Abenteuer.
Und ja ein Abenteuer wurde es tatsächlich! Ein Schweisstreibendes noch dazu. Warum nur müssen in U-Bahnstationen Treppen eingebaut werden? Mit dem Carrix wurde das echt witzig. Eine Frau führte mich, für die 2. Verbindung, zur Richtigen Station und erklärte mir auch wie die Züge angeschrieben seien. So fand ich tatsächlich bis zum Flughafen und sogar zum richtigen Terminal.
Jetzt musste ich nur noch einen Stand finden, wo sie Gepäckstücke in Plastik Einschweissen. Auch das schaffte ich mit Bravour!
Ab jetzt heisst es bis um ca. 05:00 Uhr die Zeit totschlagen auf dem Boden des Flughafens.
Morgen früh geht es weiter nach Portugal. Laut Wetterbericht sollten dort 22°C herrschen. Wir werden es sehen.
Mittwoch, 23. März 2022 - 20:50 Uhr
Sister Blüte
Sister Pflanzen haben an ihren stengeln einen extrem feinen Duft
Mittwoch, 23. März 2022 - 20:49 Uhr
Galisteo
Eigentlich waren es heute "nur" 27 km. Aber was für welche! Den Ganzen Tag war Regenkleidung als Modische Wanderkleidung angesagt. Immer wieder hat es mal mehr, mal weniger geregnet. Und dann der Wind! Du meine Güte kann das hier "Chutte"!
Auch waren heute so einige Höhenmeter zu bewältigen. An der steilsten Stelle nahm ich den Umweg der für Velofahrer angezeichnet war. Ich ging sehr früh los. Und doch haben mich alle überholt. Es war mir egal. Bis zu dem Moment wo es über den stark fliessenden Bach gehen sollte. Ich zog dort die Schuhe aus und die Sandalen an und musste 2× hin und her durch das eisigkalte Wasser gehen. Der Wagen diente mir auf den Kopfgestellt als stütze.
Ich glaubte nicht mehr daran in Galisteo anzukommen. Als ich es zu meinem erstaunen dann doch noch schaffte, war mir nur noch zum heulen zumute. Die Pilgerfreunde hatten sich inzwischen schon grosse Sorgen um mich gemacht und überzeugten mich davon einen anderen Camino zu machen. Denn die Via de la Plata wird nicht besser. Ganz im Gegenteil die Etappen werden immer wie länger und härter!
Nun habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden den Caminho Portugais de la Costaab Porto zu gehen. Denn der Kopf wollte heute nur noch nach Hause. Aber das Herz weiss, mein innerer Camino ist noch nicht fertig!
Morgen wird von irgendwo ein Bus fahren. Dann geht es erst einmal nach Salamanca. Von dort werde ich weiter sehen.
Montag, 21. März 2022 - 18:15 Uhr
Kleiner Unfall in der Herberge
Heute nachmittag wollte ich einem anderen Pilger einen zusätzlichen Schlafraum zeigen. Ich dachte nicht daran, dass ja mittlerweile alle mit nassen Schuhen hinein gekommen sind. Entsprechend lag eine Pfütze auf den Fliesen. Ich fiel voll auf den Hinterkopf und werde deshalb morgen den Transport nach Cañaveral nutzen.
Für mich wird es morgen ganz klar keine 33 km Tour geben! Dafür begleite ich die Rucksäcke von allen anderen zum Hostal.